
Das Jahr 938 n. Chr. war ein Wendepunkt in der vietnamesischen Geschichte, als Ngô Quyền, ein lokaler Herrscher, eine entscheidende Schlacht gegen die chinesische Armee gewann und damit das tausendjährige Joch der Fremdherrschaft brach. Dieser Aufstand, geprägt von strategischem Genie und unbändigem Patriotismus, ebnete den Weg für die Gründung einer unabhängigen vietnamesischen Nation und legte den Grundstein für die kulturelle Identität des Landes, die bis heute Bestand hat.
Das chinesische Joch und der Wunsch nach Freiheit:
Für Jahrhunderte hatte China über Vietnam geherrscht, eine Periode, die von Unterdrückung, Ausbeutung und dem Versuch gekennzeichnet war, die vietnamesische Kultur zu vernichten. Die Chinesen zwangen die Vietnamesen zur Annahme ihrer Sprache, ihrer Bräuche und ihrer politischen Systeme.
Doch der vietnamesische Geist konnte nicht gebrochen werden. Die Sehnsucht nach Unabhängigkeit brannte weiter in den Herzen des Volkes, und Ngô Quyền verkörperte diesen Wunsch mit all seiner Stärke. Er war kein gewöhnlicher Herrscher, sondern ein charismatischer Anführer, ein militärischer Taktiker von Genie und ein Mann, der die Bedürfnisse seines Volkes verstand.
Die Schlacht auf dem Bach Bach Dang: Eine Meisterleistung der Kriegsführung:
Im Jahr 938 landeten chinesische Truppen unter der Führung des Generals Liu Hongsheng in Vietnam mit dem Ziel, die Rebellion zu zerbrechen. Ngô Quyền bereitete sich darauf vor und nutzte seine Kenntnis der Geographie Vietnams meisterhaft aus. Er wählte den Bach Dang Fluss als Schauplatz für die entscheidende Schlacht. Die Enge des Flusses und die versteckten Untiefen boten ideale Bedingungen für eine Falle, die Ngô Quyền geschickt konstruierte.
Während die chinesischen Schiffe den Fluss hinauf fuhren, hatten die Vietnamesen bereits strategisch positionierte Pfähle im Wasser versenkt. Als die chinesische Flotte in den engen Bereich des Flusses vordrang, stießen ihre Schiffe auf die versteckten Hindernisse und gerieten in Chaos. Ngô Quyền nutzte die Verwirrung der Chinesen aus, ließ seine Truppen mit Feuerpfeilen angreifen und erzielte einen überwältigenden Sieg.
Die Schlacht auf dem Bach Dang Fluss war nicht nur ein militärischer Triumph, sondern auch ein Symbol für den vietnamesischen Widerstand gegen Fremdherrschaft. Ngô Quyền gelang es, die chinesische Armee zu vernichten und Vietnam endgültig von der chinesischen Kontrolle zu befreien.
Die Folgen des Aufstands:
Der Sieg über China hatte weitreichende Auswirkungen auf Vietnam:
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Gründung des unabhängigen Vietnams: Der Aufstand von 938 markierte den Beginn der vietnamesischen Unabhängigkeit. Ngô Quyền proklamierte sich zum König und legte damit den Grundstein für die Dynastie der Ngô, die bis ins 10. Jahrhundert herrschte.
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Wiederherstellung kultureller Identität: Die chinesische Herrschaft hatte versucht, die vietnamesische Kultur zu unterdrücken. Nach dem Aufstand konnten die Vietnamesen ihre Sprache, Bräuche und Traditionen wieder frei leben.
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Beginn einer Blütezeit: Die Unabhängigkeit ermöglichte Vietnam, sich auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu konzentrieren. In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Land eine Blütezeit in Kunst, Literatur und Architektur.
Ngô Quyền – Ein Held für alle Zeiten:
Ngô Quyền ist heute noch in Vietnam als Nationalheld verehrt. Sein Mut, sein strategisches Genie und seine Liebe zum Vaterland machen ihn zu einer legendären Figur in der vietnamesischen Geschichte. Der Aufstand von 938 wird jedes Jahr mit großen Festen gefeiert, um an den Sieg über die chinesische Herrschaft und die Geburt des unabhängigen Vietnams zu erinnern.
Fazit:
Der Aufstand von 938 war ein Wendepunkt in der vietnamesischen Geschichte. Er ebnete den Weg für eine lange Periode der Unabhängigkeit und ermöglichte Vietnam, seine eigene kulturelle Identität zu entwickeln. Der Sieg über China ist ein Beweis für die Stärke und Entschlossenheit des vietnamesischen Volkes, und Ngô Quyền bleibt bis heute ein Symbol für den Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung.